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fünf

Alpha ist der griechische Name des Buchstaben A; man erblickte in den fünf Äußeren Dreiecken fünf große A. und legte darauf wieder ein besonderes Gewicht, indem das A. auf die Gottheit, als den Anfang aller Dinge, hindeuten sollte. Mit dieser Heilighaltung der Fünfzahl wich aber Pythagoras von dem Glauben der älteren Griechen entschieden, ab, da diese nach Hesiod die Fünfzahl als den Erinnyen und Verstorbenen geweiht, somit als Unglückszahl betrachteten.

Mit der Fünf erhält das Quadrat seinen Mittelpunkt. Sie ist der Äther, der als fünftes Element dem rein Stofflichen das Lebendige einhaucht. Als quinta essentia war dieses fünfte Element ein Ziel alchimistischer Suche, die Quintessenz der vier christlichen Evangelien ist Jesus Christus.

Die Fünf ist die Vollendung insofern, als nun im von vier Punkten gestalteten dreidimensionalen Raum die Idee der Zeit beigefügt wird. Durch Zustande vorher und nachher wird Bewegung möglich und damit das Leben.
Eigentlich gehen die Zahlen erst mit der Fünf richtig los, alles zuvor ist Grundlage. Denn die Fünf markiert die Verschmelzung der ersten geraden mit der ersten ungeraden Zahl (2+3=5), also die Verschmelzung des weiblichen mit dem männlichen Prizip.
Im Manichäismus, einer von Mânî hayyâ (216-277) begründeten gnostischen Lehre, zählt man fünf Elemente, Licht, Luft, Wind, Feuer und Wasser, außerdem fünf Unterreiche, über die der König der Finsternis herrscht, Finsternis, Rauch, böser Wind, böses Feuer und böses Wasser (Biedermann 1998, 340f.).
Das Kerngehäuse des Apfels besteht aus fünf „Zimmern” und bildet ein Pentagramm.

Der Islam kennt fünf Pfeiler des Glaubens, Bekenntnis, Gebet, Fasten im Ramadan, Almosen und Pilgerfahrt nach Mekka. Täglich ist der fromme Moslem zu fünfmaligem Gebet angehalten.

  © Heiner Dustmann