Gabriel einer der sieben Erzengel, welcher über das Feuer, den Donner und den Tod herrscht. Der Islam macht ihn zu einem der vier Engel, welche die Ratschlüsse Gottes aufzeichnen, und sagt, er sei es gewesen, der zur Erde herabgestiegen sei, um Mohammed bei der Abfassung des Koran zu begeistern.
Quelle: Dr. Vollmer's Wörterbuch der Mythologie aller Völker
Der Erz-Engel Gabriel wird auch als weibliches Wesen vorgestellt, dann ist sie der Engel der Verkündigung, der Auferstehung und der Gnade. Im Alten
Testament richtete Gabriel den zu Boden gestürzten Daniel auf, erklärte ihm seine Geschichte und prophezeite ihm die Ankunft des Messias (Daniel 8, 16 und 9, 20 ff). Gabriel hat Zacharias im Tempel die Geburt seines Sohnes
Johannes, des Täufers, verkündet (Lukasevangelium 1, 11), erschien Joseph im Traum mit der frohen Botschaft von der Geburt Jesu (Matthäusevangelium 1, 20) und hat diese auch Maria (Lukasevangelium 1, 26) und den Hirten
(Lukasevangelium 2, 9) verkündet.
Die Volksüberlieferung kennt Gabriel als den, der die - dabei stets protestierende - Seele aus dem Paradies holt und während der neun Monate der Schwangerschaft erzieht. Bei der Reform
des liturgischen Kalenders wurde 1969 der Gedenktag vom 24. März auf den 29. September verlegt.
Gabriel („starker Gott” o. „Gott hat sich stark gezeigt”) Als einer der vier Erzengel ist Gabriel ein
Himmelswächter und soll im Norden von Gottes Thron stehen (Mala 2000, S. 67). Im Buch Daniel deutet dieser Engel dem Propheten Daniel dessen Vision (Daniel 8,16ff.) und legt ihm die Schrift aus (Daniel 9,21ff.). Elisabeth
und Zacharias, beide schon hochbetagt, verkündet Gabriel die Geburt ihres Sohnes Johannes, der als Täufer bekannt wird. Das Neue Testament berichtet weiter von Gabriel, der Maria den Samen Gottes bringt und ihr den als Ave
Maria bekannten „Englischen Gruß” entbietet (Lukas 1, 28-42). Wenn es bei Lukas heißt „Und der Engel trat bei ihr ein”, so soll damit der Geschlechtsverkehr gemeint sein; der Name Gabriel bedeute „göttlicher
Gemahl” (Walker 1993, S. 292) Im Kalender der Namenstage wird das Fest Gabriels am 29. September gefeiert. In früherer Zeit war dieser Tag der 24. März, aber seit 1969 feiert man ihn gemeinsam mit den Erzengeln Michael
und Raphael. Dargestellt wird Gabriel, wie er Zacharias die Geburt des Johannes und der Maria die des Jesus ankündigt, als leuchtender Engel, mit Weltkugel, Stab und Lilie. Seine Patronate entsprechen Gabriels Funktion
als Verkünder. Er schützt Postboten und allgemein das Nachrichtenwesen, auch Philatelisten steht er bei. Bei ehelicher Unfruchtbarkeit wird er um Fürbitte gebeten. Als schrille Blüte des Reliquiendienstes präsentierte der
Mönch Eiselin um 1500 eine Feder aus dem Flügel des Gabriel. Wer diese kostbare Reliquie küsste war angeblich vor der Pest gefeiht. Leider wurde dem Eiselin diese Feder gestohlen und ist - ein Jammer für die Biologie - seither
verschollen.
Mit freundlicher Genehmigung von: Joachim Schäfer www.heiligenlexikon.de
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