Gral Nach unterschiedlichen Überlieferungen wird der Gral als ein Stein oder als Gefäß bezeichnet, das göttliche Kraft verleiht, wenn man ihm in richtiger Weise begegnen kann. Es gibt zwei wesentliche Strömungen von Gralslegenden: Eine aus dem angelsächsischen Raum, die sich um die Geschichte des Königs Artus und seiner Tafelrunde rankt, die andere Tradition wird vor allem durch die Erzählungen von Chrétien de Troyes und Wolfram von Eschenbach vertreten, wobei die Figur des Ritters Parzival im Vordergrund steht. Eine esoterische Version der Gralslegende führt den Ursprung des G. auf den Engelssturz zurück. Dabei soll Luzifer ein Smaragd aus einer Krone geschlagen worden sein, der ins Paradies fiel und dort von Set geholt wurde. Nachdem er zu einem Becher geschliffen wurde, kam er auf rätselhafte Weise in die Hände von Joseph von Arimathia, der damit Jesu Blut auffing, das aus seiner Wunde floß, die ihm mit der Lanze am Kreuz beigebracht worden war. Auf einer Seereise nach England soll er den G. mitgenommen haben, wo er seitdem im Dunkel der Geheimnisse verschwunden ist. Der Gralsmythos zählt in seinen zahlreichen Abwandlungen zu einer der wesentlichsten esoterischen Erzählungen, in denen offenbar jene Geheimnisse der Nachwelt überliefert werden sollten, die von Orden, wie den Templern oder Katharern bewahrt wurden.
entnommen aus: Mysteria PSI-Lexikon auf CD
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