Herodes
Diesen Namen trugen drei jüdisch-hellenistische Fürsten, die Könige in Palästina waren.
 
Herodes der Große
(auch Herodes der Ältere) Der altjüdischem Geschlecht aus Idumäa entstammende Herodes war von 37-4 v. Chr. König von Galiläa und Juda. Weil sein Königtum rein politisch und nicht sakral begründet war, er gilt als König von Roms Gnaden, suchte er seine Stellung durch besonders striktes Vorgehen zu sichern, was ihn beim Volk umso unbeliebter machte.
Besonders suchte er die Rivalen aus dem Haus der Makkabäer zu beseitigen und ließ darum deren Nachkommen einschließlich seiner eigenen Frau Mariamne und ihrer Kinder töten (vgl. die Geschichte von der Tötung der unschuldigen Kindelein).
Davon abgesehen gilt Herodes der Große als durchaus fähiger Regent, der seinem Land Frieden verschaffte und sich als Bauherr hervortat (Erneuerung des Tempels von Jerusalem).
 
Herodes Antipas
Dieser Sohn des vorgenannten war 4 v. Chr, bis 39 n. Chr. Tetrarch von Galiläa, ehe ihn die Römer nach Lyon verbannten (politische Unstimmigkeiten trübten sein Verhältnis zum römischen Statthalter Pontius Pilatus. Dieser Herodes ist jener, in dessen Regierungszeit die Kreuzigung Jesu fällt. Zuvor hatte er bereits auf Wunsch der Salome den Propheten Johannes hinrichten lassen. Der hatte Mißfallen erregt, weil er die Heirat des Herodes mit seiner Schwägerin Herodias getadelt hatte.

Zur erfreulicheren Seite der Regierung dieses Herodes gehört seine Bautätigkeit in Tiberias, das er nach hellenistischem Geschmack mit Rennbahn, Bädern usw. ausstatten ließ.
 
Herodes Agrippa I.
Dieser Enkel des erst- und Sohn des zweitgenannten war König in Nordostpalästina, ab 39 n. Chr. über Galiläa und Peräa und ab 41 n. Chr. auch über Samaria und Judäa, hatte von den dreien also den größten Herrschaftsbereich.

Lange konnte Herodes Agrippa I. diese Regentschaft allerdings nicht ausfüllen, da er bereits 44 n. Chr. verstarb.


© Heiner Dustmann