Oktober
„Gilbhart, der fröhliche Wandersmann, pinselt Wald, Weide und Hecke an.”

Dieser Monat trägt seinen Namen nach dem römischen Wort für die Zahl Acht. Er war im alten römischen Kalender der achte Monat. Im Gregorianischen Kalender ist der 31 Tage zählende Oktober zehnter Monat des Jahres.

Deutsche Namen des Oktober sind Gilbhart oder Weinmonat.

In anderen Sprachen heißt dieser Monat frz. Octobre, engl. October, ital. Ottobre, er entspricht dem jüdischen Mar-Cheschwan und dem arabischen Schawwal.

 
Sternenkundliches
Ende Oktober geht das Siebengestirn (Plejaden) unter.

In den Oktober fallen die Sternzeichen Waage und Skorpion.

Allen Monaten sind bestimmte Edelsteine zugeordnet, die im jeweiligen Zeitraum als Monatssteine besonders ihre Kräfte entfalten. Für den Oktober werden zum Beispiel der Opal, der aufheitern und Giftwirkungen aufheben soll und der Aquamarin genannt, der seinem Träger Reichtümer verschaffen und überdies schmerzenden Nieren helfen soll.

 
Feste
In diesem Monat hält der Herbst Einzug. Die Ernte ist eingebracht und der erste Wein gekeltert, gefeiert werden Erntedank und Kirchweih und man gedenkt der Verstorbenen.

Rosenkranzmonat Oktober
1884 verfügte Papst Leo XIII., daß fortan den gesamten Oktober hindurch in allen Pfarrkirchen der gesamten Kirche der Rosenkranz gebetet zu werden habe. 1958 wurde diese verbindliche Vorschrift aufgehoben, das 1974 von Papst Paul VI. empfohlene (in Marialis Cultus) familiäre Rosenkranzgebet wird aber weiterhin in kirchenamtlichen Veröffentlichungen dem Oktober zugeordnet.

Erntedankfest
Am ersten Sonntag im Oktober wird besonders im evangelischen Raum das 1861 eingeführte Erntedankfest gefeiert. Zu diesem Anlaß wird die große Erntekrone angefertigt, ein Kranz, der mit den Feld- und Gartenfrüchten geschmückt ist, die Altäre werden mit Früchten der Ernte geschmuckt und man dankt Gott für seine Gnade.

Am jeweils dritten Sonntag im Oktober feiern die christlichen Gemeinden ihre Gotteshäuser mit dem Fest der Kirchweih.

Samhain
Ende des Monats findet das große keltische Totenfest Samhain statt, dessen christliche Form Allerseelen Anfang November ist, siehe 31. Oktober und 1. November.

 
Bauern- und Wetterregeln
Auch wenn der Oktober noch einige nachsommerliche Sonnentage haben kann, die besonders den Winzer erfreuen, sind die Nächte doch bereits recht kühl und es ist spätestens ab Severin (23. Okt.) mit einem Frost als Vorboten des Winters zu rechnen. Auch im Garten wird nun die Ernte gesichert und für empfindliches Vieh beginnt die Stallsaison.

„Oktobersonne kocht den Wein
und füllt auch große Körbe ein.”

„Im Gilbhart räum den Garten,
denn willst du warten,
so kommt die Kälte
und nimmt die Hälfte.”

Einerseits fürchtet man einen frühen Frosteinbruch, andererseits ist ein kalter Oktober willkommen, da er ein übermäßiges Aufkommen unerwünschter Kleintiere behindert:

„Bleibt im Oktober das Laub am Ast,
viel Ungeziefer du zu befürchten hast.

„Nichts kann vor Raupen mehr schützen
als Oktobereis in Pfützen.”

Ein kalter und nasser Oktober ist auch deshalb erwünscht, weil dann der Winter umso milder werden soll, besonders dann, wenn bereits Schnee fällt:

„Ist Oktober warm und fein,
kommt ein scharfer Winter hinterdrein.
Ist er aber naß und kühl,
mild der Winter werden will.”

„Schneit´s im Oktober gleich,
wird der Winter weich.”

„Wenn Frost und Schnee im Oktober war,
so folgt ein gelinder Januar.”

„Hält der Oktober das Laub lange fest,
so sorge für ein warmes Nest.”

„Im Oktober der Nebel viel,
bringt der Winter Flocken viel.”

„Warmer Oktober bringt fürwahr,
uns sehr kalten Februar.”

„Hält der Oktober das Laub,
wirbelt zu Weihnachten der Staub.”

„Wie im Oktober Regen hausen,
im Dezember Winde sausen.”

„Im Oktober Sturm und Wind,
uns den frühen Winter kündt.”

„Wie der Oktober, so der März,
das bewährt sich allerwärts.”

Gewittert es im Oktober, so wird das Wetter wechselhaft:

„Oktobergewitter sagen beständig,
der künftige Winter sei wetterwendig.”

„Wenn´s im Oktober donnert und wetterleuchtet,
der Winter dem April mit seinen Launen gleichet.”

Wetterzeiger sind auch das Verhalten der Tiere oder die Üppigkeit, mit der manche Waldbäume fruchten:

„Wenn im Oktober die Füchse bellen,
rufen sie Schnee herbei.”

„Wenn man im Oktober die Schafe mit
Gewalt eintreiben muß, so fällt im Winter viel Schnee.”

„Tummelt sich die Haselmaus, bleibt der Winter lange aus.”

„Wenn Buchenfrüchte geraten wohl,
Nuß- und Eichbaum hängen voll:
So folgt ein harter Winter drauf,
und fällt der Schnee zuhauf.”
 

Mit freundlicher Genehmigung von: Andreas Zompro  http://www.das-schwarze-netz.de