Der Papyrus Papyrus hieß im alten Ägypten eigentlich
pa-per-aa. Die Übersetzung ist ganz einfach: Der König besaß das Monopol für die Herstellung von Papyrus, daher setzt sich das Wort aus pa (Besitz, zugehörig) und per-aa (Pharao) zusammen - Besitz des Pharao. Die Griechen machten daraus papure, aus dem "Papyrus" wurde. "Papier" leitet sich übrigens auch von Papyrus ab.
Die Geschichte Wann das erste Papyrusblatt erfunden wurde, weiß man heute nicht
mehr so genau. Eine beschriebene Papyrusrolle fand man aber schon in einem Grab aus der 1. Dynastie (3032-2853 v.Chr.). Über 4000 Jahre lang war der Papyrus einer der wichtigsten Bestandteile der antiken Welt, unentbehrlich
für die Verwaltung und Außenpolitik. Anders als bei schweren Tontafeln ließ sich auf Papyrus leichter schreiben und er ließ sich vor allem besser transportieren. Der Nachteil lag darin, dass Papyrus nicht so widerstandsfähig
war, wie z.B. Stein, Holz, Ton, usw. und er relativ teuer war. Im Mittelalter wurde der Papyrus durch billigeres japanisches Zellstoffpapier ersetzt und die Herstellung geriet immer mehr in Vergessenheit. Erst 1962 wurde der
Papyrus durch den ägyptischen Ingenieur Hassan Ragab wiedererfunden. So kann man heute wieder Papyrus wie die alten Ägypter herstellen.
Die Herstellung
 Der Papyrus wurde aus der Sumpfpflanze Cyperus papyrus hergestellt. 1. Die Pflanzen werden geerntet und die Außenschale abgeschält.
2. Das Mark wird in dünnen Streifen geschnitten, die anschließend dicht nebeneinander gelegt werden. 3. Quer über diese Reihe werden dann nochmals gleich lange Streifen gelegt und mit einem Tuch abgedeckt.
4. Mit einem Holzhammer klopft man die Streifen zusammen bis ein festes Blatt entsteht 5. Das Blatt muss nun mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden 6. Schließlich wird das Blatt noch glatt gestrichen.
Frischer Papyrus war weiß und vergilbte erst mit der Zeit gelblich-braun. Die Blattformate schwankten zwischen 20-50 cm Höhe und 15-40 cm Breite. Wenn man ein größeres Blatt brauchte, wurden einfach mehrere
Stücke mit Mehlpaste aneinander geklebt. Der längste gefundene Papyrus erreicht eine Länge von mehr als 40 m.
Der Papyrus im alltäglichen Gebrauch Papyrus wurde nicht nur zur Papierherstellung benutzt. Aufgrund des hohen Holzmangels in Ägypten wurde die Pflanze auch als eine Art
Holzersatz gebraucht. Aus der Wurzel wurde Brennstoff und allerlei Geräte hergestellt, aus den Stängeln baute man Boote. Die innere Rinde
wurde zur Herstellung von Fäden gebraucht, aus denen Tücher und Körbe gewebt und geflochten wurden. Auch Schuhe stellte man aus
Papyrus her. Außerdem wurde die Pflanze noch gegessen und getrunken und war ein beliebtes Heilmittel.
Die Verehrung In der Kunst war der Papyrus ein Symbol der aus dem Urwasser entstehenden Welt. Darum kann man auch heute noch in vielen Tempeln
Säulen in Form einer Papyrusstaude sehen, denn dort wiederholte sich die Schöpfung jeden Tag aufs Neue. Außerdem stand der Papyrus noch für Triumph und Freude. Göttern und Toten wurden ganze Papyrussträuche dargebracht.
Die Papyruspflanze ist auch das Wappen für Unterägypten und der Göttin Uto geweiht. Uto, die "Grüne" genannt, wurde oft als Schlange, die
sich über Papyruspflanzen streckt, dargestellt und als Zepter erhielt sie einen Papyrusstab. Im Alten Reich wurden auch die Göttinnen Bastet und Hathor mit den Papyruszepter in der Hand dargestellt. mit freundlicher Genehmigung von http://www.selket.de/hieroglyphen.htm
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