Psychosynthese

Die Entwicklung von Psychosynthese begann 1910 durch den italienischen Psychiater Roberto Assagioli. Nachdem er sich zuerst intensiv mit der Psychoanalyse auseinandersetzte und mit geholfen hat diese in Italien zu etablieren, begann er deren Grenzen zu entdecken und in seiner Doktorarbeit (1911) aufzuzeigen.
Für Assagioli war die Vorstellung eines ausschliesslich von seiner Vergangenheit konditionierten Menschen zu begrenzt. Er betonte immer wieder seine Überzeugung, dass wir als Menschen zutiefst spirituelle, geistige Wesen sind und uns einzeln wie auch als gesamte Menschheit in einem Prozess spiritueller Entwicklung befinden. Für ihn war das Ziel dieser Reise zunehmend mehr Bewusstheit über die unbewussten Vorgänge.
So begründete er Psychosynthese als eine psychologische Methode zur Entwicklung des menschlichen Potentials und der Selbst-Verwirklichung. Sie beinhaltet eine personale und eine transpersonale Sicht des Menschen und eine Arbeitsweise auf diesen zwei Ebenen.
Auf der personalen Ebene ist die Arbeit der Psychosynthese auf die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit, ein klares Wissen um die eigene Mitte, sowie das frei werden von emotionalen Blockierungen ausgerichtet.
Auf der transpersonalen Ebene ermöglicht sie uns die Erfahrung und Entdeckung unseres Sinns, unseres Selbst in reiner, ursprünglicher Form und ohne Verzerrungen. Es ist die Ebene die wir das Überbewusstsein nennen, der Ursprung höherer Intuition, Inspiration, ästhetischer, ethischer Erfahrungen und mystischen Bewusstseinszuständen.
Zur Arbeit in diesen beiden Ebenen stehen uns ganz viele Möglichkeiten zur Verfügung, die unter genau umschriebenen Indikationen zur Anwendung kommen. Die zielorientierte Anwendung dieser Methoden ermöglicht uns eine Arbeit nicht nur mit unseren Hindernissen, Problemen und Schwierigkeiten, sondern ermöglicht uns auch, immer mehr von unserem Potential im Leben zu verwirklichen.

Quelle: Gerhard Schobel-Singer