Ptah
Er war der Stadtgott von Memphis, der alten Hauptstadt und Krönungsstadt der Pharaonen im Norden Ägyptens, später Reichsgott, und soll die gesamte Welt durch die Kraft seines Geistes und durch Ausspruch seines gebietenden Wortes erschaffen haben.
Ptah, ursprünglich ein Fruchtbarkeitsgott, galt als Handwerkergott, Urheber der Künste und Herr der Künstler, der weltliche Bauten und Tempel entwarf und den Bau überwachte. Sein Oberpriester hatte den Titel „oberster Leiter der Handwerker”. Ptah selbst ist in jedem, ob Mensch oder Gott, als Herz im Leib (Verstand) und als Zunge im Mund (Wort) enthalten.
Seine Gattin war die Löwengöttin Sachmet, ihr gemeinsamer Sohn der Nefertem, alle drei werden als memphitische Trias bezeichnet. Als Urgott war er im Neuen Reich als universaler Schöpfergott der Ursprung der Götterachtheit, er war zugleich Vater und Mutter des Atum und des Re.
Zur Zeit der Ramessiden verkörperten Ptah, Amun und Re die Götter in ihrer Gesamtheit, im 3. Jt. v. stand kam er nach Amun und Re an dritter Stelle der göttlichen Hierarchie.
Später galt Ptah auch als Vater des Imhotep.
Der zweite Monat des ägyptischen Kalenders Phaophi war dem Ptah geweiht, sein Fest war der 1. VI. des ägpytischen Jahres. Als Verkörperung von Ptah galt der Stier Apis.
Ptah verschmolz mit dem Gott Osiris und mit Sokar, die Griechen erkannten in ihm ihren Schmiedegott Hephaistos. Das Motiv des Erschaffens durch Aussprechen des Wortes findet sich auch in der Schöpfungsgeschichte der Bibel.
Dargestellt wurde Ptah als einfach gekleideter Mensch in einer Mumienhülle, in beiden Händen hält er Zepter, die sein Wirken als Schöpfer und Bildner symbolisierten.

© Heiner Dustmann